Überspannungsschutz-Geräte für Niederspannungssysteme

Wie wählt man ein Überspannungsschutzgerät (SPD) aus?

Überspannungsschutzgeräte (SPD) schützen elektrische Geräte vor Überspannungen, die durch Blitzschläge oder das Schalten von Hochleistungsmaschinen verursacht werden können – ein oft übersehener Aspekt. Die Auswahl des richtigen Überspannungsschutzes erfordert technisches Wissen, da verschiedene Technologien und Normen existieren.

Der IEC-61643-Standard definiert drei Typen von Überspannungsschutzgeräten für Niederspannungsanlagen:

  • Typ 1 (Klasse I): Diese SPDs können hohe Blitzströme ableiten und werden in der Hauptschalttafel installiert, wenn das Gebäude mit einem Blitzschutzsystem (Blitzableiter, Ableiter und Erdung) ausgestattet ist.
  • Typ 2 (Klasse II): Diese Geräte leiten Ströme ab, die durch indirekte Blitzeinschläge verursacht werden und induzierte Überspannungen im Stromverteilungsnetz erzeugen. Sie werden normalerweise in der Hauptverteilung installiert und sind die am häufigsten verwendeten SPDs auf dem Markt. Verschiedene zertifizierte Typ-2-SPDs sind verfügbar.
  • Typ 3 (Klasse III): Diese SPDs reduzieren Überspannungen an den Klemmen empfindlicher Geräte und haben daher eine geringere Entladestromkapazität.

Wo soll ein SPD installiert werden?

Ein Typ-2-Überspannungsschutzgerät wird an der Eingangsschalttafel der Elektroinstallation installiert. Liegt der Abstand zwischen dem SPD und dem zu schützenden Gerät bei mehr als 30 Metern, sollte zusätzlich ein Typ-2- oder Typ-3-SPD in der Nähe des Geräts installiert werden.

Standort des Überspannungsschutzgeräts

Wenn das Gebäude durch ein Blitzschutzsystem geschützt ist, muss ein Typ-1-SPD am eingehenden Ende der Installation installiert werden. Alternativ kann ein SPD vom Typ 1+2 oder 1+2+3 gewählt werden, um die Überspannung weiter zu senken und möglicherweise Kosten zu sparen.

Welcher Entladestrom ist ausreichend? Ist höher besser?

Unsere Überspannungsableiter bieten Ableitströme von 50 kA anstelle der marktüblichen 40 kA – und das ohne zusätzliche Kosten. Sämtliche Komponenten, einschließlich Varistoren, Gasableitern und fertigen SPDs, stammen aus einer Fertigung. Für Überspannungsschutzgeräte vom Typ 1 beträgt die Mindestanforderung an die Entladekapazität Iimp = 12,5 kA (10/350). Die typische Entladestromkapazität für Typ-2-SPDs liegt bei 40 kA. Ein höherer Entladestrom bedeutet nicht zwangsläufig, dass das SPD besser ist, sondern dass es mehr Überspannungen standhalten kann und somit eine längere Lebensdauer hat.

Wie koordiniert man ein Überspannungsschutzgerät mit einem Leistungsschalter oder einer Sicherung?

Dies hängt vom möglichen Kurzschlussstrom am Installationsort ab. Generell gilt: Für elektrische Anlagen in Wohngebieten wird ein Schutzgerät mit einem Isc < 6 kA gewählt, und für Büroanwendungen beträgt der Isc normalerweise < 20 kA.

Es ist wichtig, die Spezifikation und Installation des SPDs zu überprüfen, um ein geeignetes Sicherungsgerät auszuwählen.